Description: Die traditionelle chinesische Medizin ist unserer westlichen Medizin schon immer Jahrhunderte voraus gewesen. So auch im Umgang mit den Extrakten des Einjährigen Beifuß. Hauptsächlich benutzten sie es im Kampf gegen Malaria. Unsere westlichen Wissenschaftler brauchten jedoch bis in die 70er Jahre um den Wirkstoff Artemisinin in den Blüten und den Blättern der Pflanze zu identifizieren…
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Welche Wirkung hat Artemisinin auf Krebszellen?

Die traditionelle chinesische Medizin ist unserer westlichen Medizin schon immer Jahrhunderte voraus gewesen. So auch im Umgang mit den Extrakten des Einjährigen Beifuß. Hauptsächlich benutzten sie es im Kampf gegen Malaria. Unsere westlichen Wissenschaftler brauchten jedoch bis in die 70er Jahre um den Wirkstoff Artemisinin in den Blüten und den Blättern der Pflanze zu identifizieren und das halbsynthetische Derivat Artesunat herzustellen. Mittlerweile werden beide weltweit zur Behandlung von Malaria-Infektionen eingesetzt.

Neu ist jedoch die Entdeckung, dass Artemisinin auch gegen diverse Krebsarten eingesetzt werden kann. Das Artesunat kann nämlich auf eine bestimmte Art und Weise den vorprogrammierten Zelltod bei unterschiedlichsten Tumorzellen auslösen. Ausschlaggebend sind dabei gewissen Zellorganellen, die in menschlichen Zellen vorkommen. Diese sogenannten Lysosomen und das darin enthaltenen Lysosomal- Eisen sind von höchster Bedeutung bei der Behandlung mit Artemisinin. Lysosomen haben die Aufgabe, Biopolymere wie z.B. Proteine in ihre Monomere zu zersetzen. Durch das Einschließen des zu verdauenden Stoffes spalten Lysosome diesen Stoff in seine einzelnen Bestandteile.
Dieses Lysosomal-Eisen setzt unter anderem freie Sauerstoffradikale frei, wenn es mit Artemisinin in Berührung kommt. Diese reagieren stark und führen dazu, dass bestimmte Bestandteile der Lysosomen oxidieren. Dadurch wird eine Signalkaskade ausgelöst, die den programmierten Zelltod in Gang setzt. Die Krebszelle wird dadurch zerstört.

Artemisinin setzt den programmierten Zelltod in Gang

Artemisinin hat auch noch den Vorteil, dass es den Vorgang der Autophagie blockiert. Autophagie beschreibt den Vorgang, bei dem Zellen eigene Bestandteile abbauen und verwerten. Sie recyceln sich quasi selbst. Dadurch können abgestorbene Krebszellen nicht mehr wiederverwertet werden, und toxische Zellbestandteile wieder in die Lysosomen eingeschleust werden.
Der entstandene Zellmüll wird in das Blut geleitet und von dort direkt in die Leber und andere für die Entgiftung zuständigen Organe geleitet. Die Reste werden auf konventionellem Wege ausgeschieden.
Artemisinin hat gegenüber den konventionellen Krebstherapien eine Menge Vorteile. Einer der größten Vorteile dürfte die Tatsache sein, dass es trotz der hohen Effektivität und tödlichen Wirkung gegenüber Krebszellen auf normale Zellen fast keinen Einfluss hat. Außerdem wirkt es selbst bei Krebszellen, die gegenüber Zytostatika resistent sind.
Artemisinin ist somit ein Wirkstoff, der nicht nur gegen Malaria hervorragend eingesetzt werden kann, sondern immer mehr Fans in der Krebs Behandlung findet.

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